Parther

Parther
Pạr|ther 〈m. 3Angehöriger eines Volkes in Vorderasien zw. Indus u. Euphrat 250 v. Chr. bis 226 n. Chr.

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Pạr|ther, der; -s, -:
Angehöriger eines nordiran. Volksstammes.

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Pạrther,
 
ursprünglich iranischer Stamm im Gebiet des westlichen Khorasan, um 555 v. Chr. von Kyros II., dem Großen, unterworfen, der den Vater Dareios' I., Hystaspes, zum Statthalter (»Satrapen«) von Parthien (altpersisch Parthawa, griechisch Parthyene) ernannte. Nach dem Untergang des Achaimenidenreiches rückte ein Volksstamm der ebenfalls iranischen, (halb)nomadischen Parner in die seleukidische Satrapie Parthia ein. Diese nahmen den Namen der Parther an und gewannen im 3. Jahrhundert v. Chr. durch ihre iranische Reichsgründung unter Arsakes I. (nach ihm heißen die parthischen Könige Arsakiden) geschichtlicher Bedeutung. Ihre Hauptstadt war zunächst Nisa am Westrand der Wüste Karakum. Mithridates I. (171-138 v. Chr.) gründete am Tigris Ktesiphon, das 129 v. Chr. Hauptresidenz des Partherreiches wurde. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. beherrschten die Arsakiden das Gebiet vom Euphrat bis zum Indus, besonders die Ost-West-Handelswege. - Für die Römer waren die Parther seit 92 v. Chr. eine ständige Bedrohung (Partherkriege). Ihren größten Sieg über die Römer errangen die Parther 53 v. Chr. bei Karrhai. 224 ging das Partherreich im neuen Perserreich der Sassaniden auf. - Die Sprache der Parther, das Parthische, gehört zu den iranischen Sprachen.
 
 
N. C. Debevoise: A political history of Parthia (Chicago, Ill., 1938, Nachdr. New York 1968);
 K.-H. Ziegler: Die Beziehungen zw. Rom u. dem P.-Reich (1964);
 M. A. Colledge: The Parthians (London 1967);
 K. Schippmann: Grundzüge der parth. Gesch. (1980);
 
The Cambridge History of Iran, Bd. 3: The Seleucid, Parthian and Sasanian periods, hg. v. E. Yarshater (Cambridge 1983);
 
Materialien zur Archäologie der Seleukiden- u. Partherzeit im südl. Babylonien u. im Golfgebiet, hg. v. U. Finkbeiner (1993).
 

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Pạr|ther, der; -s, -: Angehöriger eines nordiran. Volksstammes.

Universal-Lexikon. 2012.

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